Unser Wochenende hier in Sucre hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es ist das Fest der Jungfrau von Guadalupe (la Virgen de Guadalupe), der Schutzpatronin der Stadt.
Wir sind bereits am Donnerstagnachmittag losgefahren, weil die Lehrer der Provinz Alcalá am Freitag ihr Gehalt in Sucre abholen mussten und daher sowieso kein Unterricht und somit für uns keine Arbeit gewesen ist. Die Flota war dementsprechend voll, aber nach knapp fünf Stunden sind wir hier in Sucre angekommen. Ich habe dann erstmal die Möglichkeit genutzt ins Internet zu können und danach saßen wir noch eine Weile - zusammen mit den anderen, die noch hier in Sucre sind - auf dem Balkon und haben uns über unsere bisherigen Erfahrungen ausgetauscht.
Am Freitagvormittag sind wir dann in die Stadt gegangen, um noch einige Besorgungen zu machen - unter anderem wollten wir auch noch ein paar Tickets für die Entrada, den Umzug ergattern. Das hat aber nicht geklappt, weil der Laden geschlossen war und uns gesagt wurde, dass keine Karten mehr verkauft werden. Bereits bei diesem Gang in die Stadt haben wir einige Tanzgruppen gesehen. Die Tänzer tragen alle sehr farbenfrohe Kleider und Kostüme und es laufen auch viele "Blaskappellen" im Umzug mit, sodass es ein bisschen an Fasnet, Karneval &Co. erinnert. Wir dachten zuerst es sei noch Probe, haben aber später erfahren, dass es wohl schon die Entrada de los Estudiantes, also der "Schülerumzug", war. Diesen haben wir dann auch am Nachmittag noch mitbekommen und sogar als wir Nachts gegen halb eins wieder nachhause gegangen sind, waren die Tänze noch in vollem Gange.
Und bereits heute Morgen um zehn waren die Tänzer schon wieder in voller Montur auf den Beinen. So haben wir über das ganze Wochenende immer wieder etwas von den Umzügen und der Fiesta mitbekommen. vor allem heute Nachmittag waren wir lange in der Stadt und auf der Plaza und haben die Entrada de la Virgen de Guadalupe beobachtet (es ging dann auch ohne Ticket. Wir haben uns einfach abgewechselt oder von etwas weiter hinten zugeschaut). Es war echt cool, weil die Tänze schön anzuschauen sind und auch immer wieder abwechseln. Außerdem hat das Ganze einfach nochmal ein anderes Flair als Fasching - schon allein, weil die Temperaturen ganz anders sind. Die Tänzer haben uns echt ziemlich Leid getan in ihren warmen und teilweise auch sehr schweren Kostümen. Die Mädchen hatten auch häufig Schuhe mit Pfennigabsätzen und wir haben uns dann immer gefragt, wie sie damit durch die ganze Stadt tanzen können.
Wir sind jetzt erst nochmal zurück ins Hostel zum Abendessen, wollen dann aber später auf jeden Fall nochmal in die Stadt, um noch ein bisschen Fiesta zu schnuppern.
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Liebe Besucher,
dieser Blog soll mir in den nächsten 12 Monaten - und vielleicht auch darüber hinaus - als Plattform dienen, um euch über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Bolivien zu berichten. Schnuppert doch einfach mal rein.Viel Spaß beim Lesen!
Sonntag, 16. September 2012
Freitag, 14. September 2012
Arbeitsalltag in Alcalá
Unsere erste komplette Arbeitswoche in Alcalá ist geschafft,
die zweite hat begonnen. Nachdem wir am
Sonntagabend aus El Villar zurückgekehrt sind, hatten wir am Montagmorgen alle
den ersten Tag nach Stundenplan. Meiner sieht im Moment so aus:
Montag
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Dienstag
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Mittwoch
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Donnerstag
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Freitag
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8:30
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Kindergarten
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Kindergarten
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Kindergarten
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2. Klasse (A)
Grundschule
|
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10:15
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2.Klasse (B)
Grundschule
Mathe
|
Kindergarten
|
Kindergarten
|
Kindergarten
|
2. Klasse (A)
Grundschule
|
12:00
|
2. Klasse (B)
Grundschule
Mathe
|
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17:00
|
Spielesalon
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Spielesalon
|
|||
19:00
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Nachhilfe
|
||||
20:30
|
Nachhilfe im Internat
|
Montagsvormittags bin ich in der zweiten Klasse und
unterstütze sie beim Matheunterricht. Das macht ziemlich Spaß, weil ich merke,
dass man den Kindern wirklich helfen und ihnen was beibringen kann, wenn man
sich eine Weile mit ihnen beschäftigt und mit ihnen zusammen die Abläufe immer
wieder wiederholt. Allerdings ist es teilweise auch ziemlich anstrengend, weil
eigentlich alle Kinder ständig um Aufmerksamkeit betteln und man sich so nie
ausgiebig nur mit einem Kind beschäftigen kann. Bei einigen Kindern habe ich
auch das Gefühl, dass sie noch überhaupt nicht verstanden haben, worum es z.B.
bei der Addition geht und was sie machen müssen. So kann man ihnen immer wieder
zeigen, dass sie um 5+7 auszurechnen, fünf Bohnen und sieben Bohnen abzählen
und dann zusammenzählen müssen und auch nach dem fünftem Mal schaut mich das
Kind noch genauso verständnislos an und ist weit davon entfernt die Aufgabe
alleine lösen zu können. Diese Situationen finde ich ziemlich schwierig, da ich
merke, dass ich den Kindern zwar im Moment beim Lösen der Aufgaben helfe, aber
langfristig nichts davon hängen bleibt und ich nicht weiß, wie ich das ändern
kann. Bei anderen Kindern ist es so, dass sie es eigentlich schon total gut
können, aber nicht rechnen, solange ich mich nicht zu ihnen setze.
Nach meinen zwei ersten Vormittagen in der Klasse habe ich
den Eindruck, dass das Hauptproblem darin besteht, dass die meisten Kinder
einfach mehr Zeit zum Einüben der Abläufe bräuchten und häufig vor allem auch
das Verständnis, dessen was gemacht werden soll, fehlt. Bei uns werden
Additionsaufgaben beispielsweise häufig mit irgendwelchen Früchten und
Beispielen aus dem Leben erklärt, damit die Kinder wissen, worum es überhaupt
geht. Zwar sind die Zweitklässler jetzt natürlich schon etwas weiter und
behandeln die schriftliche Addition etc., aber ich bin nicht sicher, ob es
ihnen jemals so erklärt wurde. Denn vielen Kindern fehlt auch komplett das
Verständnis der Zahlenfolge. Sie können zwar gut rechnen, aber wenn sie zu
einem Ergebnis noch 1 dazuzählen sollen, haben sie keine Ahnung, was das
bedeutet und fangen an zu raten – was ich ziemlich schockierend fand. Man kommt
dann meist nur zum Ziel, wenn man sie wieder die Bohnen abzählen lässt.
Als ich heute zum zweiten Mal in die Klasse kam, war
plötzlich schon Multiplikation an der Reihe und nur die wenigsten der Kinder
schienen überhaupt das kleine Einmaleins zu kennen. Und der Lehrer wollte
zuerst, dass sie ohne die Bohnen als Hilfsmittel rechnen, dabei hatten die
Kinder überhaupt keine Vorstellung, was 2x7 bedeutet.
Den Lehrer will ich aber eigentlich keineswegs negativ
darstellen. Er ist echt total nett und bemüht sich auch, aber die Lehrmethoden
sind hier eben einfach anders (das sieht man schon alleine an der Art, wie die
schriftliche Multiplikation aufgeschrieben wird – finde ich so aber fast besserJ).
Im Kindergarten habe ich mich letzte Woche schon ziemlich
gut eingewöhnt und habe mit der Erzieherin jeden Tag irgendwas mit den Kindern
gemacht. Dabei habe ich auch festgestellt, dass sie eigentlich total gute Ideen
hat, aber diese ohne die Unterstützung der voluntarios nicht umsetzen würde,
weil es ihr zu viel ist oder sie denkt, dass sie es nicht kann. So hat sie mich
am Donnerstag gefragt, ob ich nicht aus Krepppapier Blumen basteln könnte und
ein paar Minuten später hat sie bereits mit mir zusammen Klopapierrollen
beklebt, um daraus Vasen zu basteln; die Blumen wollen wir dann diese Woche
machen.
Letzte Woche war ich auch zum ersten Mal im Internat, um den
Schülern dort bei den Englischhausaufgaben zu helfen. Das war auch ziemlich
interessant. Einerseits, weil es echt ziemlich krass ist wie viel niedriger
deren Englischniveau im Vergleich zu unserem ist. Teilweise werden von den
Jugendlichen die grundlegendsten Wörter falsch geschrieben und wenn man ihnen
ein Wort in englischer Aussprache sagt, haben sie keine Ahnung was gemeint ist.
Andererseits aber auch, weil mir aufgefallen ist, dass die meisten sehr
interessiert und bemüht sind. So war es beispielsweise kaum der Fall, dass die
Hausaufgaben abgeschrieben wurden, sondern die meisten haben es für sich
gemacht und wollten so selbst dazu lernen.
Blick vom Antennenberg auf El Villar |
Grundschule von weitem(Sonntag) |
Wochenende in El Villar
Unser erstes Wochenende nachdem wir in Alcalá angekommen
sind, haben wir gleich im Nachbarort El Villar verbracht, wo acht andere
weltwärts-Freiwillige stationiert sind. Mit der Flota fährt sind wir etwa
anderthalb Stunden gefahren und waren am Freitagabend dann gegen elf dort.
Eigentlich hatten wir schon am Samstag angedacht abends auf
den „Antennenberg“ zu gehen und von dort den Sonnenuntergang zu beobachten,
aber letztendlich haben wir es dann doch nicht mehr gemacht, weil die meisten von
uns schon ziemlich ausgepowert waren und eine ehemalige Freiwillige meinte,
dass man den Sonnenuntergang gar nicht richtig verfolgen könne.
Anfangs war ich nicht ganz sicher ob sich die Fahrt gelohnt
hat, weil wir uns alle ja erst ein paar Tage zuvor getrennt hatten. Aber
letztendlich war es doch schön die anderen wiederzusehen und wir haben zwei
schöne Tage miteinander verbracht. Wir konnten uns schon ein bisschen über die
ersten Eindrücke unserer Einsatzorte und –stellen austauschen und wir
Alcalá-Leute konnten uns El Villar anschauen. Am Samstagmittag haben wir uns zu
sechst auf den Weg zu einer der Außenschulen gemacht. Die Strecke war wirklich
wunderschön, wenn auch ziemlich anstrengend, weil die Aussicht einfach grandios
war. Nach etwa der Hälfte der Strecke bin ich mit zwei anderen Mädels zurückgelaufen,
weil die Sonne gnadenlos geprasselt hat und es sich bis zur Außenstelle
bestimmt noch ziemlich gezogen hätte. Als wir wieder im Hostel angekommen sind,
haben wir noch eine nette Spielerunde gestartet und nach dem Abendessen sind
wir alle wieder ziemlich bald schlafen gegangen.
Dafür sind wir dann nach dem Frühstück am Sonntagmorgen mit
einigen aufgebrochen. Einen ziemlich steilen Trampelpfad ging es hoch zur
Antenne und bei dem schnellen Aufstieg hat man dann doch gemerkt, dass die Luft
dünner wurde und ich war zwischendurch ganz schön außer Atem. Oben angekommen
hatten wir aber wieder eine atemberaubende Aussicht, sodass sich der Aufstieg
auf jeden Fall gelohnt hat. Nachdem wir einige Zeit oben mit Foto-Shooting
verbracht haben, sind wir wieder zurück ins Tal gewandert – diesmal über die
Straße, die außen rum um den Berg führt. Bereits gegen elf Uhr waren wir von
unserer Tour zurück, sodass noch genügend Zeit bis zum Mittagessen blieb und
wir alle noch etwas lesen und entspannen konnten.
Um 14 Uhr sollte dann unsere Flota zurück fahren, doch als
wir pünktlich am Bus ankamen, dauerte es erst noch eine Weile bis irgendetwas
passierte. Schließlich hieß es, dass heute der „Tag der Wanderer“ sei und dass
wir deshalb erst noch die Polizei fragen müssten, ob die Strecke nach Alcalá
freigegeben sei. Wir sind also bis zur Plaza von El Villar gefahren und dort
war dann ziemlich offensichtlich, dass es so schnell nicht weitergehen würde:
Vor der Ausfahrtsstraße stand ein LKW quer, sodass niemand raus oder rein kam.
Der Fahrer meinte dann, dass es voraussichtlich erst um sechs weitergehen
würde, aber vielleicht auch schon früher, deshalb sollte man bei der Flota
bleiben. Da wir nicht mehrere Stunden dort warten wollten, haben wir uns
dennoch auf den Weg zu einer Tienda gemacht, um Kekse und etwas Obst zu kaufen.
Anschließend sind wir nochmal beim Hostel vorbeigegangen und haben uns mit
einer Runde Kniffel die Zeit vertrieben. Plötzlich ertönte eine Hupe und wir
haben uns schnell auf den Weg zum Bus gemacht. Obwohl es wohl „falscher Alarm“
war, wurde dann relativ schnell der Weg frei und um kurz nach vier sind wir
endlich nach Alcalá aufgebrochen.
Obwohl uns diese Verzögerung, und vor allem die Tatsache,
dass alles ja eigentlich schon im Vorhinein bekannt war und trotzdem nichts
anders geregelt wurde, ziemlich genervt hat, hat es uns auch die bolivianische
Kultur und Lebensweise näher gebracht. Letztendlich hatten wir ja keinen
dringenden Termin und wir sind schließlich doch noch an unserem Ziel angekommen,
sodass es eigentlich kein Problem war.
Eine interessante Erfahrung während des Wochenendes war
auch, dass wir uns alle schon ziemlich in unserem neuen Zuhause eingelebt
haben. Obwohl wir ja erst drei Tage in Alcalá verbracht haben und El Villar
eigentlich auch echt schön ist, haben wir alle gesagt, dass wir uns in Alcalá
wohler fühlen und zumindest ich war auch froh als wir wieder hier waren.
PS: Im Moment passiert hier immer noch so viel Neues, dass
meine Blog-Einträge ziemlich lange werden, weil mir so viel einfällt. Wenn’s
euch zu viel wird oder die Anhänge z.B. auch eure Posteingänge sprengen etc.
könnt ihr euch immer gerne bei mir melden und Rückmeldung geben.
Liebe Grüße
Johanna
Erste Eindrücke aus Alcalá
Nach gut vier Stunden Fahrt mit der Flota (Reisebusse) sind
wir gegen 21 Uhr in Alcalá angekommen. Schon die Fahrt hierher hat sich
eindeutig gelohnt, weil die Landschaft wirklich wunderschön und teilweise fast
atemberaubend ist. Leider lässt sich diese Schönheit in Bildern oft nicht
richtig festhalten.
Landschaftsaufnahmen aus der Flota |
In Alcalá angekommen, konnten wir unser Hostel sofort
erkennen, da es direkt an der kleinen, aber schönen Plaza liegt. Nachdem wir
einen ersten Blick in unser Zimmer geworfen haben, hatten wir noch eine kurze
Reunión mit Don Roger, dem Hostelvater, um das Programm für den nächsten Tag zu
besprechen und danach sind wir alle schnell in unsere Betten geschlüpft.
Unser Zimmer im Hostel: ziemlich voll gepackt :-) |
Am nächsten Tag hat uns eine ehemalige Freiwillige, die vor
zwei Jahren hier war, uns das Dorf mit seinen wichtigsten Einrichtungen
gezeigt, während zwei von uns schon am ersten Tag auf die Vorschulkinder
aufpassen „durften“, da ihre Lehrerin für die nächsten zwei Tage in Sucre war.
Außerdem haben wir am Nachmittag gleich den Spielesalon wiedereröffnet, der vor
zwei Jahren eingerichtet worden war und der seither von den Kindern heißbegehrt
wird. Dabei hatte ich auch den ersten richtigen Kontakt zu den Kindern und
obwohl sie mich ja noch gar nicht gekannt haben, waren sie sehr aufgeschlossen
und wollten sofort mit mir spielen. Daran hat man gemerkt, dass sie einerseits
schon an uns „Gringos“ gewöhnt sind, aber trotzdem immer noch sehr neugierig
sind und den Kontakt zu uns suchen.
Am Donnerstag haben wir, was die Betreuung der „Pre-Escuela“
angeht, die Rollen getauscht und so habe auch ich gemerkt, dass es eine
wirklich schwierige Aufgabe ist 25 kleine Kinder unter Kontrolle zu haben –
sogar mit 4 Freiwilligen, war das gar nicht so ohne. Bereits am Mittwochabend
hatten wir gemeinsam mit Don Roger und den beiden Selbstzahlern einen
„Stundenplan“ erstellt und so aufgeteilt, wer wann in welcher Einrichtung ist.
Diesen haben wir dann nachmittags nochmal mit Arturo durchgesprochen und ab
Freitag kam er dann auch zum Einsatz.
So bin ich am Freitagmorgen zunächst mit einigen anderen zur
Escuela gegangen, um mich dort einer Klasse anzuschließen, die ich in den
folgenden Wochen und Monaten begleiten und die Lehrer unterstützen würde. Als
wir dort ankamen, meinte Don Roger jedoch, dass wir nun zu viele in der Escuela
seien und dass lieber einer in die KinderBenjita, den Kindergarten, gehen solle.
Nach unserem Stundenplan hätte ich dort eigentlich nur von Dienstag bis
Donnerstag sein sollen und die restlichen zwei Tage in der Schule, aber da der
Kindergarten ja sowieso „meine vertragliche“ Einrichtung war, habe ich mich
gerne bereit erklärt, dort hinzugehen.
Als ich dort ankam, wusste ich zunächst nicht wie ich der
Erzieherin erklären sollte, dass ich sie nun unterstützen würde, aber das war
überhaupt kein Problem, da auch sie sehr offen war und sich sofort über die
Hilfe gefreut hat. Auch die Kinder haben mich sofort freudig aufgenommen und
wollten wissen wie ich heiße und mit mir spielen. Wir waren zusammen im Garten
und am Flussbett, wo die Kinder in eine kleine (sehr staubige) Grube springen
konnten. Das alles war sehr schön und hat mir viel Spaß gemacht, aber ich
wusste noch nicht so recht inwieweit ich mich dort wirklich einbringen soll und
darf. Deshalb habe ich zunächst hauptsächlich von außen beobachtet wie der
Alltag dort abläuft. Ich denke, dass es auf jeden Fall gut ist, wenn die
Erzieherin Unterstützung hat, da sie gleichzeitig auch noch kochen muss und
auch einfach etwas überfordert ist – auch wenn es nur neun Kinder sind. Daher
freue ich mich auf diese Aufgabe und ich denke, dass ich sobald ich mich ein
bisschen besser eingefunden habe auch meine eigenen Ideen einbringen werde.
Insgesamt fühle ich mich in Alcalá sehr wohl. Es ist zwar
ein sehr kleines Dorf und irgendwann wird es einem vielleicht langweilig
werden, aber dafür ist es hier sehr gemütlich – vor allem auch das Hostel – und
die Umgebung ist wirklich wunderschön. Die letzten Tage war hier auch so
schönes Wetter, dass man fast vergisst, dass hier immer noch Winter ist und die
Natur wirkt dadurch natürlich noch einladender. Leider war ich bis jetzt noch
nicht die Umgebung erkunden, aber ich bin sicher, dass dazu in den nächsten
Wochen noch genügend Zeit sein wird.
Blick vom Hostel-Balkon auf die Kirche |
Blick vom Balkon auf die Plaza(rechts) und in die Straße zur Escuela |
Ein kleines Manko ist hier im Moment noch das Essen. Wir
dürfen bis jetzt doch nicht – wie versprochen – selbst kochen, sondern gehen mittags
und abends in eine Pension. Anfangs hat uns Sofie ziemlich vorgewarnt, weil sie
dieses Essen wohl nicht vertragen hat und so waren wir schon von Beginn an
ziemlich pessimistisch. Allerdings muss ich jetzt sagen, dass die Köchin sich
wirklich auf unsere Wünsche einlässt und bis jetzt keiner von uns Probleme mit
dem Essen hat. Trotzdem wäre es für uns natürlich geschickter, wenn wir selbst
kochen könnten, da wir vormittags häufig in verschiedenen Außenschulen sind und
so auch zu unterschiedlichen Zeiten wieder Zuhause ankommen. Wir wären also
viel flexibler und man könnte sich auch mal nur einen Salat etc. machen. Dieses
Thema haben wir in den letzten Tagen ziemlich ausführlich mit Don Roger und
Arturo diskutiert und obwohl die beiden eigentlich meinen, dass wir uns besser
unter die Leute mischen und die bolivianische Küche kennenlernen, wenn wir in
der Pension essen, konnten sie auch unsere Argumente verstehen. Wir haben uns
darauf geeinigt, dass wir bis Ende September bei Doña Mercedes essen, weil
schon bezahlt ist und wir uns dann nochmal zusammensetzen.
Unser erstes Wochenende werden wir in El Villar verbringen
und am Montag geht es dann für alle richtig los.
So viel für heute aus Alcalá. Ihr hört bald wieder von mir.
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