Am Neujahrstag – so unser Plan – sollte es von La Paz aus
weiter an den Titicacasee nach Copacabana gehen und von dort aus auf die Isla
del Sol. Doch zunächst einmal wurden unsere Pläne in Zweifel gestellt, denn
auch in Bolivien ist der 1. Januar Feiertag und so stand nicht fest, ob
überhaupt Busse fahren würden. Wir entschieden uns trotzdem dazu, einfach unser
Glück zu versuchen und so checkten wir im Hostel aus und machten uns im Taxi
auf den Weg zum „Cementerio“, von wo aus die Busse Richtung Copacabana fahren
würden. Und wir hatten dann auch tatsächlich Glück! Mit einer (wie wir später
erfuhren etwas überteuerten Flota) konnten wir uns direkt auf den Weg machen
und nach etwa 3 Stunden Fahrt inklusive Fähre kamen wir in unserem Zielort an.
Dort machten wir uns erstmal auf die Suche nach einem Hostel (da es dort kein
HI-Hostel gibt) und wurden auch schnell fündig. Für 30 Bolivianos die Nacht
hatten wir ein Hostel mit weichen & warmen Betten und sogar warmer Dusche
gefunden.
Unser erster Gang führte uns hinunter zum Hafen, wo wir an
einem der zahlreichen Stände erst mal lecker Forelle gegessen haben, bevor wir
dann noch ein bisschen durch das wirklich sehr touristische Städtchen
schlenderten. Die Basilika war wirklich einen Besuch wert; reich mit Gold
verziert und bunt gestrichene Decken – und zu dieser Jahreszeit darf natürlich
auch die kitschig bunte Weihnachts-Lichterkette nicht fehlen J. Später haben wir uns
noch Boottickets für die Überfahrt zur „Isla del Sol“, der Sonneninsel, am
nächsten Morgen gekauft und waren noch gemütlich einen Kaffee trinken.
Der Hafen von Copacabana mit schönen bunten Tret-Schwänen :-) |
Die Basilika lohnt sich wirklich auch von innen - aber es durften keine Fotos gemacht werden |
Am Mittwochmorgen ging es dann um halb neun los. Der Himmel
war bewölkt und während unserer Überfahrt
fing es an zu regnen, aber als wir im Norden der Insel landeten, hatte
es wieder aufgehört. Es war immer noch ziemlich wolkenverhangen und zunächst
etwas kalt, aber kaum hatten wir unsere Wanderung über die Insel begonnen,
wurde uns auch schon warm und wir waren bald froh, dass nicht die Sonne auf uns
nieder schien. Die Landschaft war sehr schön und auch der Blick übers "Meer" hatte etwas Besonderes. Außerdem gab es auch noch einige Inka-Ruinen zu sehen.
Um viertel nach 3 kamen wir im Süden der Insel an, wo uns das Boot wieder mit zurück nach Copacabana nahm. Als Abschluss unseres Tagesausflugs gab es noch einmal Forelle und am nächsten Tag ging es wieder zurück nach La Paz.
Schon bei der Überfahrt zur Sonneninsel gab es das ein oder andere tolle Panorama zu sehen |
Gruppenfoto mit Selbstauslöser :-) |
Um viertel nach 3 kamen wir im Süden der Insel an, wo uns das Boot wieder mit zurück nach Copacabana nahm. Als Abschluss unseres Tagesausflugs gab es noch einmal Forelle und am nächsten Tag ging es wieder zurück nach La Paz.
:-D |
Copacabana ist für viele auch eine Art Pilgerstätte, wo sie ihre Autos weihen lassen. |
Trucha a la Plancha con arroz y papas fritas (gebratene Forelle mit Reis und Pommes) |
Seit dem 3. Januar sind wir jetzt also wieder hier, haben
Ina ein neues Handy gekauft und bei Entel mal wieder ewig warten müssen, bis
wir es registrieren konnten. Wir waren auf einer sehr lustigen Geburtstagsparty
eingeladen und haben unsere weitere Reise geplant. Morgen geht’s demnach auf
nach Rurrenabaque, von wo aus wir am Dienstag die Pampas-Tour starten.
Highlight 1: Death Road
Unser dritter Tag in La Paz, der 31. Dezember, war wie schon
gesagt ganz der Death Road gewidmet. Dieser etwa 90 Kilometer lange Abschnitt
die Yungas hinab war lange Zeit die einzige Verbindungsstraße zwischen La Paz
und dem tropischen Tiefland. Der größte Teil ist nur einspurig befahrbar, es
gibt keine Leitplanken oder sonstigen Absicherungen entlang den steilen
Abhängen und so war diese Straße bekannt als die gefährlichste der Welt.
Inzwischen gibt es eine neue Straße von La Paz ins Tiefland,
sodass die „Death Road“ nur noch von denjenigen befahren wird, die direkt ins
Städtchen Coroico wollen, das am Ende der Schotterpiste liegt. Die meisten
Verkehrsteilnehmer sind heute Mountainbiker, denn in La Paz kann man an jeder
Ecke Touren buchen, um sich dieses Abenteuer nicht entgehen zu lassen.
Unsere Tour startete um sieben Uhr morgens in der „Calle de
las Brujas“, der Hexengasse. Von dort aus ging es mit dem Truffi zum
eigentlichen Ausgangspunkt der Radtour. Schon auf der Busfahrt war die
Landschaft immer wieder atemberaubend und je weiter wir fuhren, desto mehr
schneebedeckte Gipfel kamen in Sicht. Das Wetter sah vielversprechend aus. Nach
etwa einer Stunde hielten wir am linken Straßenrand an und bekamen unsere
Ausrüstung für den Tag: Radhandschuhe, Helm, Wetterhose, - jacke & -weste
und natürlich ein Fahrrad. Alles auf unsere Größe abgestimmt, natürlich.
Dann, nach einer kurzen Einführung und einem ersten Video
ging es los. Zunächst noch auf gut asphaltierter Straße mit Leitplanken,
allerdings auch mit mehr Verkehr. Zum Eingewöhnen ist dieses Stück ideal und
ich habe schnell gemerkt, dass keine weitere Anstrengung als Bremsen notwendig
ist. Doch schon bald hatte die Geschwindigkeit immer mehr ihren Reiz und das
Abbremsen wurde deutlich weniger.
Nach einer guten Stunde Fahrt auf dieser gut ausgebauten Strecke gab es eine Pause und einen ersten Zwischensnack, bevor es nochmal in die Trufis ging, mit denen wir zur eigentlichen „Death Road“ gebracht wurden, da es zwischendurch nochmal ein Stück bergauf geht. Inzwischen war der Himmel zugezogen und als wir ausstiegen, hatte es angefangen zu regnen. Zum Glück waren wir ja alle mit Regenjacken und –hosen ausgestattet und so konnte die Fahrt auf der Schotterpiste immer weiter abwärts losgehen. Die ersten fünf Minuten waren etwas gewöhnungsbedürftig und ich war ziemlich viel mit Bremsen beschäftigt, aber mit der Zeit ging es immer besser und ich habe gemerkt, dass es ohne Bremsen auch teilweise viel besser geht J.
Nach einer guten Stunde Fahrt auf dieser gut ausgebauten Strecke gab es eine Pause und einen ersten Zwischensnack, bevor es nochmal in die Trufis ging, mit denen wir zur eigentlichen „Death Road“ gebracht wurden, da es zwischendurch nochmal ein Stück bergauf geht. Inzwischen war der Himmel zugezogen und als wir ausstiegen, hatte es angefangen zu regnen. Zum Glück waren wir ja alle mit Regenjacken und –hosen ausgestattet und so konnte die Fahrt auf der Schotterpiste immer weiter abwärts losgehen. Die ersten fünf Minuten waren etwas gewöhnungsbedürftig und ich war ziemlich viel mit Bremsen beschäftigt, aber mit der Zeit ging es immer besser und ich habe gemerkt, dass es ohne Bremsen auch teilweise viel besser geht J.
So ging es dann insgesamt etwa drei Stunden bergab, immer
mal wieder mit Zwischenstopps für Fotos und Zwischensnacks, an dem einen oder
anderen Wasserfall vorbei bzw. mittendurch. Und insgesamt durch eine
atemberaubende Landschaft; angefangen in der nebligen und verregneten
Berglandschaft bis hinunter ins Tiefland, wo wir zwischen Mango- und
Bananenbäumen landeten. Der Regen hörte vom einen auf den anderen Moment auf
und es wurde spürbar wärmer, sodass ganz plötzlich alle Pullover ausgezogen
wurden.
Unten angekommen, wurden die Fahrräder wieder auf die Trufis
geschnallt, die Ausrüstung verstaut und wir setzten uns wieder hinein, um zu
einem Hotel zu fahren, wo eine abkühlende Dusche und ein Mittagsbüffet auf uns
warteten.
Nach etwa anderthalb Stunden in dieser Anlage – wo es auch
einen Pool gab – machten wir uns auf die etwa dreistündige Rückfahrt (mit dem
Trufi) nach La Paz, wo wir direkt noch die CD mit den Bildern abholen konnten.
Dank des Regens bekamen wir einige tolle Wasserfälle zu sehen |
Plüschtiere direkt am Straßenrand - Was das wohl ist??? |
Abends gab es dann natürlich noch eine Silvesterfeier. Gegen zehn haben wir uns in einem Restaurant zum Essen getroffen und anschließend haben wir uns noch auf den Weg zu einem sogenannten Party-Hostel gemacht. Als wir dort ankamen, war es ziemlich voll. Pünktlich um Mitternacht sollten dann alle auf die Dachterrasse, von wo aus man einen hervorragenden Blick über die Stadt hatte. 2013 in Bolivien!!! Allerdings war dort schon nach wenigen Minuten so ein Gedränge, dass wir uns bald wieder einen Weg nach unten bahnten. Irgendwie tauchte danach nur die Hälfte der Leute wieder unten auf und auch die Musik war nicht wo der Hit.
28.12.2012 -01.01.2013: La Paz
Der Morgen unserer Ankunft in La Paz. Direkt vor unserem
Hostel konnten wir einen wunderbaren Blick auf El Alto, den Außenort von La
Paz, genießen.
Und nach der langen Busfahrt haben wir uns erst mal ein richtig leckeres Frühstück in einem gemütlichen Restaurant nicht weit vom Hostel gegönnt.
Und nach der langen Busfahrt haben wir uns erst mal ein richtig leckeres Frühstück in einem gemütlichen Restaurant nicht weit vom Hostel gegönnt.
Unsere Hostelzimmer waren nach dem ersten Auspacken nicht ganz ordentlich… aber wir hatten ja keinen Besuch.
Später haben wir uns noch Tickets für die Death Road, die ach so berüchtigte „Todesstraße“ gekauft. Und wir haben die Bekanntschaft mit den „Gefahren des Luxus“ gemacht: Inas Handy wurde geklaut. Ich persönlich habe bis jetzt zum Glück noch keine Erfahrungen damit gemacht („toi,toi,toi!!!“).
An unserem dritten Tag in La
Paz stand die Death Road auf dem Programm. Fotos und Bericht dazu folgen.
Etappe 2: Sucre – La Paz
Da Nathalie bereits die Flota-Tickets gekauft hatte, können
wir gleich am 28. weiter nach La Paz fahren. Gemeinsam mit drei Freiwilligen
aus El Villar machen wir uns also um kurz nach sechs auf den Weg zum Terminal.
Nach der Gepäckabgabe warten wir am „Bahnsteig“ auf unseren Bus… und
Überraschung: Er sieht mal richtig gut aus. Und auch von innen trügt dieser
Schein nicht, denn dank „Semi-Cama“ haben wir ziemlich viel Platz und können
unsere Sitze weit zurück klappen. Das ist auch gut bei der vor uns liegenden
zwölfstündigen Nachtfahrt.
Wir starten pünktlich um 19 Uhr, reden noch eine Weile,
schauen aus dem Fenster oder zum kleinen Fernseher, wo ein Weihnachtsfilm läuft
und nach und nach fallen immer mehr Augen zu und wir versuchen mehr oder
weniger erfolgreich zu schlafen. Nach etwa der Hälfte gibt es einen kurzen
Stopp, für die die wollen, gibt es hier die Möglichkeit als Nachtsnack noch
einen „Hamburguesa“ zu essen, dann geht es weiter. Sobald es hell wird, ist die
Landschaft meist beeindruckender als der Schlaf und schon bald kommt La Paz
oder besser gesagt El Alto in Sicht. Die Ausmaße der Stadt sind beeindruckend,
vor allem nachdem wir die letzten Monate in kleinen Andendörfern oder dem auch
nicht sehr großen Sucre verbracht haben. Nachdem wir eine Weile durch El Alto
gefahren sind, durchqueren wir einen Torbogen und rechts ist der Blick frei auf
La Paz inmitten des Andentals. WOW!!! Mehr kann man dazu eigentlich echt nicht
sagen.
Gegen acht Uhr morgens stehen wir vor dem von uns
auserkorenen Hostel. Die Taxifahrt vom Terminal hierher hat nicht lange
gedauert, war aber mit all unserem Gepäck durchaus sinnvoll – und teuer ist es
hier ja auch nicht.
Etappe 1: Alcalá - Sucre
Mit einem Tag Verspätung brechen wir zu unserer dreiwöchigen
Reise durch Bolivien auf. Schuld für diese Verzögerung war mein Bauch, der am
Mittwoch etwas verrücktspielte, aber da wir den Tag sowiso nur zusätzlich in
Sucre gehabt hätten, war es nicht weiter schlimm.
Am 27. geht’s dann
aber wirklich los. Mit einer zusätzlichen Flota die bereits um zehn Uhr
abfährt, allerdings nicht besonders vertrauenserweckend aussieht. Und unser
Eindruck täuscht nicht. Nach einer guten Stunde stehen wir mitten im Nirgendwo
und Fahrer und Beifahrer kippen Kanisterweise Wasser in eine Öffnung mitten in
der Fahrerkabine, aus der es kräftig dampft. Dann geht es weiter, doch wir
kommen nicht weit. Nach fünf Minuten stehen wir wieder, diesmal wirklich in der
Pampa, es regnet und es gibt keinen Handyempfang. Mit der Zeit wird das
Gemurmel immer lauter, weil allen klar
wird, dass es mit dieser Flota wohl kein Weiterkommen gibt. Nach etwa einer
halben Stunde Wasserreinschütten und unters Auto liegen, sieht das dann auch
der Fahrer ein und meint der Motor hätte einen inneren Schaden, den sie nicht
so einfach beheben können. Also steigen wir alle aus – zum Glück war der Bus eh
ziemlich leer – und hoffen von der „Plata“, die bald kommen müsste, mitgenommen
zu werden. Dann endlich kommt der Bus. Allerdings sind nur noch zwei Plätze
frei und die sind schnell vergeben. Zum Glück kam gleichzeitig auch noch ein
Truffi, der die restlichen von uns mitnehmen konnte.