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Liebe Besucher,
dieser Blog soll mir in den nächsten 12 Monaten - und vielleicht auch darüber hinaus - als Plattform dienen, um euch über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Bolivien zu berichten. Schnuppert doch einfach mal rein.Viel Spaß beim Lesen!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Einmal quer durch Bolivien – Reiseerlebnisse

Etappe 3: La Paz – Cobacabana

Am Neujahrstag – so unser Plan – sollte es von La Paz aus weiter an den Titicacasee nach Copacabana gehen und von dort aus auf die Isla del Sol. Doch zunächst einmal wurden unsere Pläne in Zweifel gestellt, denn auch in Bolivien ist der 1. Januar Feiertag und so stand nicht fest, ob überhaupt Busse fahren würden. Wir entschieden uns trotzdem dazu, einfach unser Glück zu versuchen und so checkten wir im Hostel aus und machten uns im Taxi auf den Weg zum „Cementerio“, von wo aus die Busse Richtung Copacabana fahren würden. Und wir hatten dann auch tatsächlich Glück! Mit einer (wie wir später erfuhren etwas überteuerten Flota) konnten wir uns direkt auf den Weg machen und nach etwa 3 Stunden Fahrt inklusive Fähre kamen wir in unserem Zielort an. Dort machten wir uns erstmal auf die Suche nach einem Hostel (da es dort kein HI-Hostel gibt) und wurden auch schnell fündig. Für 30 Bolivianos die Nacht hatten wir ein Hostel mit weichen & warmen Betten und sogar warmer Dusche gefunden.
Unser erster Gang führte uns hinunter zum Hafen, wo wir an einem der zahlreichen Stände erst mal lecker Forelle gegessen haben, bevor wir dann noch ein bisschen durch das wirklich sehr touristische Städtchen schlenderten. Die Basilika war wirklich einen Besuch wert; reich mit Gold verziert und bunt gestrichene Decken – und zu dieser Jahreszeit darf natürlich auch die kitschig bunte Weihnachts-Lichterkette nicht fehlen J. Später haben wir uns noch Boottickets für die Überfahrt zur „Isla del Sol“, der Sonneninsel, am nächsten Morgen gekauft und waren noch gemütlich einen Kaffee trinken.

Der Hafen von Copacabana mit schönen bunten Tret-Schwänen :-)

Die Basilika lohnt sich wirklich auch von innen - aber es durften keine Fotos gemacht werden

Am Mittwochmorgen ging es dann um halb neun los. Der Himmel war bewölkt und während unserer Überfahrt  fing es an zu regnen, aber als wir im Norden der Insel landeten, hatte es wieder aufgehört. Es war immer noch ziemlich wolkenverhangen und zunächst etwas kalt, aber kaum hatten wir unsere Wanderung über die Insel begonnen, wurde uns auch schon warm und wir waren bald froh, dass nicht die Sonne auf uns nieder schien. Die Landschaft war sehr schön und auch der Blick übers "Meer" hatte etwas Besonderes. Außerdem gab es auch noch einige Inka-Ruinen zu sehen.



Schon bei der Überfahrt zur Sonneninsel gab es das ein oder andere tolle Panorama zu sehen





Gruppenfoto mit Selbstauslöser :-)





Um viertel nach 3 kamen wir im Süden der Insel an, wo uns das Boot wieder mit zurück nach Copacabana nahm. Als Abschluss unseres Tagesausflugs gab es noch einmal Forelle und am nächsten Tag ging es wieder zurück nach La Paz.



:-D
Copacabana ist für viele auch eine Art Pilgerstätte, wo sie ihre Autos weihen lassen.
Trucha a la Plancha con arroz y papas fritas (gebratene Forelle mit Reis und Pommes)


Seit dem 3. Januar sind wir jetzt also wieder hier, haben Ina ein neues Handy gekauft und bei Entel mal wieder ewig warten müssen, bis wir es registrieren konnten. Wir waren auf einer sehr lustigen Geburtstagsparty eingeladen und haben unsere weitere Reise geplant. Morgen geht’s demnach auf nach Rurrenabaque, von wo aus wir am Dienstag die Pampas-Tour starten.




Highlight 1: Death Road

Unser dritter Tag in La Paz, der 31. Dezember, war wie schon gesagt ganz der Death Road gewidmet. Dieser etwa 90 Kilometer lange Abschnitt die Yungas hinab war lange Zeit die einzige Verbindungsstraße zwischen La Paz und dem tropischen Tiefland. Der größte Teil ist nur einspurig befahrbar, es gibt keine Leitplanken oder sonstigen Absicherungen entlang den steilen Abhängen und so war diese Straße bekannt als die gefährlichste der Welt.
Inzwischen gibt es eine neue Straße von La Paz ins Tiefland, sodass die „Death Road“ nur noch von denjenigen befahren wird, die direkt ins Städtchen Coroico wollen, das am Ende der Schotterpiste liegt. Die meisten Verkehrsteilnehmer sind heute Mountainbiker, denn in La Paz kann man an jeder Ecke Touren buchen, um sich dieses Abenteuer nicht entgehen zu lassen.
Unsere Tour startete um sieben Uhr morgens in der „Calle de las Brujas“, der Hexengasse. Von dort aus ging es mit dem Truffi zum eigentlichen Ausgangspunkt der Radtour. Schon auf der Busfahrt war die Landschaft immer wieder atemberaubend und je weiter wir fuhren, desto mehr schneebedeckte Gipfel kamen in Sicht. Das Wetter sah vielversprechend aus. Nach etwa einer Stunde hielten wir am linken Straßenrand an und bekamen unsere Ausrüstung für den Tag: Radhandschuhe, Helm, Wetterhose, - jacke & -weste und natürlich ein Fahrrad. Alles auf unsere Größe abgestimmt, natürlich.




Dann, nach einer kurzen Einführung und einem ersten Video ging es los. Zunächst noch auf gut asphaltierter Straße mit Leitplanken, allerdings auch mit mehr Verkehr. Zum Eingewöhnen ist dieses Stück ideal und ich habe schnell gemerkt, dass keine weitere Anstrengung als Bremsen notwendig ist. Doch schon bald hatte die Geschwindigkeit immer mehr ihren Reiz und das Abbremsen wurde deutlich weniger.



Nach einer guten Stunde Fahrt auf dieser gut ausgebauten Strecke gab es eine Pause und einen ersten Zwischensnack, bevor es nochmal in die Trufis ging, mit denen wir zur eigentlichen „Death Road“ gebracht wurden, da es zwischendurch nochmal ein Stück bergauf geht. Inzwischen war der Himmel zugezogen und als wir ausstiegen, hatte es angefangen zu regnen. Zum Glück waren wir ja alle mit Regenjacken und –hosen ausgestattet und so konnte die Fahrt auf der Schotterpiste immer weiter abwärts losgehen. Die ersten fünf Minuten waren etwas gewöhnungsbedürftig und ich war ziemlich viel mit Bremsen beschäftigt, aber mit der Zeit ging es immer besser und ich habe gemerkt, dass es ohne Bremsen auch teilweise viel besser geht J.
So ging es dann insgesamt etwa drei Stunden bergab, immer mal wieder mit Zwischenstopps für Fotos und Zwischensnacks, an dem einen oder anderen Wasserfall vorbei bzw. mittendurch. Und insgesamt durch eine atemberaubende Landschaft; angefangen in der nebligen und verregneten Berglandschaft bis hinunter ins Tiefland, wo wir zwischen Mango- und Bananenbäumen landeten. Der Regen hörte vom einen auf den anderen Moment auf und es wurde spürbar wärmer, sodass ganz plötzlich alle Pullover ausgezogen wurden.






Unten angekommen, wurden die Fahrräder wieder auf die Trufis geschnallt, die Ausrüstung verstaut und wir setzten uns wieder hinein, um zu einem Hotel zu fahren, wo eine abkühlende Dusche und ein Mittagsbüffet auf uns warteten.
Nach etwa anderthalb Stunden in dieser Anlage – wo es auch einen Pool gab – machten wir uns auf die etwa dreistündige Rückfahrt (mit dem Trufi) nach La Paz, wo wir direkt noch die CD mit den Bildern abholen konnten.

























Dank des Regens bekamen wir einige tolle Wasserfälle zu sehen



Plüschtiere direkt am Straßenrand - Was das wohl ist???


Abends gab es dann natürlich noch eine Silvesterfeier. Gegen zehn haben wir uns in einem Restaurant zum Essen getroffen und anschließend haben wir uns noch auf den Weg zu einem sogenannten Party-Hostel gemacht. Als wir dort ankamen, war es ziemlich voll. Pünktlich um Mitternacht sollten dann alle auf die Dachterrasse, von wo aus man einen hervorragenden Blick über die Stadt hatte. 2013 in Bolivien!!! Allerdings war dort schon nach wenigen Minuten so ein Gedränge, dass wir uns bald wieder einen Weg nach unten bahnten. Irgendwie tauchte danach nur die Hälfte der Leute wieder unten auf und auch die Musik war nicht wo der Hit. 




28.12.2012 -01.01.2013: La Paz

Der Morgen unserer Ankunft in La Paz. Direkt vor unserem Hostel konnten wir einen wunderbaren Blick auf El Alto, den Außenort von La Paz, genießen.


Und nach der langen Busfahrt haben wir uns erst mal ein richtig leckeres Frühstück in einem gemütlichen Restaurant nicht weit vom Hostel gegönnt.



Unsere Hostelzimmer waren nach dem ersten Auspacken nicht ganz ordentlich… aber wir hatten ja keinen Besuch.
Später haben wir uns noch Tickets für die Death Road, die ach so berüchtigte „Todesstraße“ gekauft. Und wir haben die Bekanntschaft mit den „Gefahren des Luxus“ gemacht: Inas Handy wurde geklaut. Ich persönlich habe bis jetzt zum Glück noch keine Erfahrungen damit gemacht („toi,toi,toi!!!“).




Bei strahlend blauem Himmel haben wir uns am zweiten Morgen auf den Weg zum „Valle de la Luna“ gemacht. Dort im Mondtal gibt es wirklich tolle Felsformen zu bestaunen… und schon auf dem Weg mit dem Micro dorthin haben wir einige neue Seiten von La Paz gesehen. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt!


An unserem dritten Tag in La Paz stand die Death Road auf dem Programm. Fotos und Bericht dazu folgen.




Etappe 2: Sucre – La Paz

Da Nathalie bereits die Flota-Tickets gekauft hatte, können wir gleich am 28. weiter nach La Paz fahren. Gemeinsam mit drei Freiwilligen aus El Villar machen wir uns also um kurz nach sechs auf den Weg zum Terminal. Nach der Gepäckabgabe warten wir am „Bahnsteig“ auf unseren Bus… und Überraschung: Er sieht mal richtig gut aus. Und auch von innen trügt dieser Schein nicht, denn dank „Semi-Cama“ haben wir ziemlich viel Platz und können unsere Sitze weit zurück klappen. Das ist auch gut bei der vor uns liegenden zwölfstündigen Nachtfahrt.
Wir starten pünktlich um 19 Uhr, reden noch eine Weile, schauen aus dem Fenster oder zum kleinen Fernseher, wo ein Weihnachtsfilm läuft und nach und nach fallen immer mehr Augen zu und wir versuchen mehr oder weniger erfolgreich zu schlafen. Nach etwa der Hälfte gibt es einen kurzen Stopp, für die die wollen, gibt es hier die Möglichkeit als Nachtsnack noch einen „Hamburguesa“ zu essen, dann geht es weiter. Sobald es hell wird, ist die Landschaft meist beeindruckender als der Schlaf und schon bald kommt La Paz oder besser gesagt El Alto in Sicht. Die Ausmaße der Stadt sind beeindruckend, vor allem nachdem wir die letzten Monate in kleinen Andendörfern oder dem auch nicht sehr großen Sucre verbracht haben. Nachdem wir eine Weile durch El Alto gefahren sind, durchqueren wir einen Torbogen und rechts ist der Blick frei auf La Paz inmitten des Andentals. WOW!!! Mehr kann man dazu eigentlich echt nicht sagen.
Gegen acht Uhr morgens stehen wir vor dem von uns auserkorenen Hostel. Die Taxifahrt vom Terminal hierher hat nicht lange gedauert, war aber mit all unserem Gepäck durchaus sinnvoll – und teuer ist es hier ja auch nicht.




Etappe 1: Alcalá - Sucre

Mit einem Tag Verspätung brechen wir zu unserer dreiwöchigen Reise durch Bolivien auf. Schuld für diese Verzögerung war mein Bauch, der am Mittwoch etwas verrücktspielte, aber da wir den Tag sowiso nur zusätzlich in Sucre gehabt hätten, war es nicht weiter schlimm.
Am 27. geht’s  dann aber wirklich los. Mit einer zusätzlichen Flota die bereits um zehn Uhr abfährt, allerdings nicht besonders vertrauenserweckend aussieht. Und unser Eindruck täuscht nicht. Nach einer guten Stunde stehen wir mitten im Nirgendwo und Fahrer und Beifahrer kippen Kanisterweise Wasser in eine Öffnung mitten in der Fahrerkabine, aus der es kräftig dampft. Dann geht es weiter, doch wir kommen nicht weit. Nach fünf Minuten stehen wir wieder, diesmal wirklich in der Pampa, es regnet und es gibt keinen Handyempfang. Mit der Zeit wird das Gemurmel immer lauter,  weil allen klar wird, dass es mit dieser Flota wohl kein Weiterkommen gibt. Nach etwa einer halben Stunde Wasserreinschütten und unters Auto liegen, sieht das dann auch der Fahrer ein und meint der Motor hätte einen inneren Schaden, den sie nicht so einfach beheben können. Also steigen wir alle aus – zum Glück war der Bus eh ziemlich leer – und hoffen von der „Plata“, die bald kommen müsste, mitgenommen zu werden. Dann endlich kommt der Bus. Allerdings sind nur noch zwei Plätze frei und die sind schnell vergeben. Zum Glück kam gleichzeitig auch noch ein Truffi, der die restlichen von uns mitnehmen konnte.

So hatten wir unser erstes Urlaubsabenteuer, schon bevor wir überhaupt in Sucre angekommen sind. Aber letztendlich ist ja alles nochmal gut gegangen und wir kamen – wenn auch vielleicht ein, zwei Stunden später als geplant – wohlbehalten in Sucre an.