Herzlich Willkommen!

Liebe Besucher,
dieser Blog soll mir in den nächsten 12 Monaten - und vielleicht auch darüber hinaus - als Plattform dienen, um euch über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Bolivien zu berichten. Schnuppert doch einfach mal rein.Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 22. März 2013

Pujllay in Tarabuco

Letztes Wochenende bin ich zum größten indigenen Fest Boliviens nach Tarabuco - etwa 3 Stunden Richtung Sucre - gefahren. Suse, eine Freiwillige in Tarabuco, hatte am Samstag Geburtstag und hat uns alle eingeladen am Samstagabend zuerst mit ihr zu feiern und am Sonntag dann Pujllay zu erleben. Und so haben wir es dann gemacht. Ich war zuerst etwas unentschlossen, aber letztendlich hat es sich gelohnt.
Als Geburtstagsessen gabs Gullasch mit Baguette und anschließend sind wir alle zusammen zum Konzert der Kjarkas, der bekanntesten bolivianischen Band, ins Colloseum gepilgert. Das Konzert war kostenlos und dementsprechend viel Andrang herrschte vor der Halle. Um alle zu verköstigen, waren auch überall Hamburgesa-Stände aufgebaut, man konnte Pizza, Papas Fritas, Popcorn, verschiedene alkoholische Getränke... bekommen, also alles was das Herz begehrt. Gegen neun Uhr wurden wir eingelassen, aber nach zwei Vorbands haben die Kjarkas erst gegen halb eins angefangen zu spielen. Und bis dahin war ich leider schon ziemlich müde und gegen viertel nach eins hab ich mich mit Rebecka auf den Weg zum Hostel gemacht. Insgesamt war es aber ein sehr schöner Abend und das was ich von den Kjarkas mitbekommen habe, war auch echt gut.


Und wie es immer so ist - gerade als sie einen sehr bekannten Song angespielt hatten und das Publikum begeistert aufgeschrien hatte, fiel der Strom auf der Bühne aus. Kein Licht, kein Ton. Zum Glück war die Halle noch beleuchtet, ansonsten wäre wahrscheinlich eine Massenpanik ausgebrochen:) Kurz darauf haben wir uns dann aus dem Staub gemacht, uns als nächtlichen Snack noch einen Hamburguesa gegönnt und dann auf dem Hostelboden unsere Schlafsäcke ausgebreitet. Die Nacht war dann nicht gerade die beste meiner Bolivienzeit - auf dem kalten und harten Boden, mit zwanzig Leuten in einem Raum und musikalischer Untermalung ab morgens um halb acht, war nicht an sehr viel Schlaf zu denken.
Am Sonntagmorgen war ich dementsprechend früh wieder wach und wir haben erst mal auf dem Mercado gefrühstückt. Später sind wir immer mal wieder durch die Stadt geschlendert und haben die Eindrücke der Fiesta auf uns wirken lassen. Der Hauptteil spielte sich um den "Pukara" ab, ein aus Holz errichteter "Turm", der mit Früchten, Brot, Alkohol... aber auch halben Kühen behangen ist - vielleicht zu vergleichen mit unserem Erntedank. Zu Ehren der Pachamama tanzen dann verschiedene Gruppen der Tarabuceños um den Pukara herum, gekleidet in der typischen traditionellen Tracht aus Tarabuco.


Man beachte die Schuhe!

Das Städtchen war an diesem Tag wirklich überlaufen, aber ehrlich gesagt muss ich sagen, dass ich die Fiesta nichts so Besonderes fand. Es war schön mal in Realität zu sehen, wie der meterhohe Pukara aussieht und die Tarabuceños in ihren schweren Schuhen tanzen zu sehen, aber ansonsten war es eben eine normale Fiesta - mit viel Chicha!


Nichtsdestotrotz, hatte ich ein sehr schönes Wochenende in Tarabuco, es war ein bisschen Abwechslung zum Alcalá-Alltag und es war schön die anderen mal wieder zu treffen.
Es war dann noch ein bisschen spannend wie ich zurück komme, da ich aufgrund meiner Unentschlossenheit noch kein Rückfahrtticket besorgt hatte und die El Villarer, die das schon in Sucre erledigt hatten, meinten, die Flota sei schon voll. Ich hab mich dann trotzdem mit an die Straße gestellt und abgewartet. Und letztendlich hat mich der Fahrer auch noch mitgenommen, auch wenn es ein bisschen Durcheinander gab, weil der Bus anscheinend kleiner war, als geplant und schon so zu viele Plätze verkauft worden waren. Was solls! - Ich bin wieder gut in Alcalá angekommen und hatte dort noch einen schöne Woche, bevor es jetzt mit meiner Family (!!!) auf Reisen geht.

(Fotos folgen noch. Ich hab grade bemerkt, dass ich die noch nicht abgespeichert habe)

Freitag, 15. März 2013

Und was gibts Neues...??


Hallo ihr Lieben,
wie versprochen gibt es diesmal einen Bericht direkt aus Alcalá. Allerdings ist hier nicht sehr viel passiert und es gibt dementsprechend wenig zu erzählen. Seit ich vor zwei Wochen von meinem letzten Wochenendbesuch in Sucre zurückgekommen bin, läuft hier wieder alles mehr oder weniger nach Stundenplan.
In der Benjita macht die Arbeit mit den Kleinen nach wie vor Spaß, ist aber teilweise auch echt ziemlich anstrengend; in der Escuela hatte ich inzwischen schon mehrere Englischstunden und in beiden meinen Klassen merkt man, dass es im Fach Englisch echt zwei Parteien gibt: die große Mehrheit interessiert sich – so zumindest mein Eindruck – zumindest ein bisschen für die neue Sprache, auch wenn es wenige sind, die auch neben dem Stoff mal ein Wort nachfragen; es gibt aber auch einige Schüler, die überhaupt kein Interesse daran haben und ein Schüler hat mir auf Nachfrage auch ganz klar gesagt, dass er keine Lust hat Englisch zu lernen. Und irgendwie kann ich es diesen Schülern auch gar nicht wirklich verübeln. Natürlich ist Englisch wichtig und wenn sie später mal studieren und in die Stadt ziehen, brauchen sie es vielleicht auch, aber andererseits drängt sich auch mir manchmal die Frage auf, was die Schüler hier auf dem Land, „abgeschieden von der Welt“, die auch überhaupt nichts anderes kennen und wo es bei vielen sehr fraglich ist, ob sie jemals wo anders hinkommen werden, mit Englisch anfangen. Das soll jetzt aber auf keinen Fall heißen, dass ich meine Arbeit in Frage stelle, denn ich finde, so ein bisschen die Grundlagen zu kennen, kann auf keinen Fall schaden. Und sei es nur, um bei den Schülern das Verständnis dafür zu wecken, dass es noch andere Sprachen gibt…
Inzwischen haben wir auch wieder den Spielesalon eröffnet und obwohl wir leider keine passenden Tische und Stühle mehr haben und das meiste auf dem Boden stattfindet, haben die Kinder sich wieder sehr gefreut.
Außerdem haben wir seit gut einer Woche zwei ehemalige weltwärts-Freiwillige zu Besuch und auch darüber haben sich viele Kinder, die sie noch von früher kennen sehr gefreut und auch für uns ist es eine angenehme Abwechslung und auch Unterstützung bei unserer Arbeit.
So war ich am Montag beispielsweise gemeinsam mit Sophie in der Außenschule Mulacancha, was für mich sehr gut war, weil ich bis jetzt noch nie dort war, d.h. ich kannte weder den Weg, noch die Lehrer persönlich. Während Sophie also ihre frühere Einsatzstelle besuchte – und dort auch von allen freudig begrüßt wurde – konnte sie mich gleich ein bisschen mit einführen und ich wurde nicht so ins kalte Wasser geschmissen. Geplant ist, dass ich dort in Zukunft immer montags hingehe und die Lehrerin der ersten und zweiten Klasse unterstütze, was ich mir nach meinen ersten Eindrücken auch sehr gut vorstellen kann.
Im Internat und in der Bibliothek(die wir im Colegio einrichten wollten) ist es bis jetzt noch nicht zu Arbeit gekommen, weil die Schüler entweder noch keine Hausaufgaben haben oder abends andere Beschäftigungen bzw. weil der Raum für die Bibliothek noch mit anderen Sachen voll steht und wir deshalb noch nicht anfangen können.

Sonntag, 3. März 2013


Kaum zu glauben, aber JA
Internet in Alcalá.
4 Monate ist es nun her
Als sie uns sagten: es dauert nicht mehr
Lange dann habt ihr hier Internet
Die Schnelligkeit macht das Warten wett.
Dann, anfang der Woche, ganz ohne großen Trubel
Das Café öffnet, was für ein Jubel
Als wir‘s erfahrn, am Tag danach
Doch sofort testen? Gemach, gemach.
Drum hol ich es jetzt schnell noch nach
Und bring die News in euer Fach.
Ich hoffe ihr freut euch über mein schönes Gedicht
Spätestens bei meinem nächsten Bericht.


So, heute nur ein kurzer Gruß in die Heimat. Bestimmt seid ihr jetzt alle ganz begeistert von meinen Dichtkünsten und der nächste Berufsvorschlag meiner lieben Mutter lautet dann Poetin oder so ähnlich…
Naja, auf jeden Fall geht’s mir gut und nachdem es ja hier tatsächlich noch geklappt hat mit der Internetinstallation, bekommt ihr vielleicht auch schon bald einen neuen Bericht.