So meine lieben,
ich schulde euch mal wieder einen kurzen Bericht. Aber
eigentlich ist in letzter Zeit nichts Aufregendes passiert. Seit ich vom
DELE-Examen in La Paz zurück bin, war ich ungefähr drei Wochen in Alcalá und
zwischendurch immer mal wieder in Sucre.
In Alcalá geht so weit alles seinen Gang. Seit zwei Wochen
haben wir eine neue Erzieherin (die ehemalige hat jetzt einen Fleischverkauf),
aber meine Arbeit ist davon eigentlich wenig betroffen. Einige Arbeitsabläufe
haben sich natürlich etwas verändert – einige zum Positiven, andere eher etwas
zum Negativen – aber im Großen und Ganzen ist alles wie gewohnt. In der Escuela
habe ich letzte Woche mit zwei meiner Englisch-Klassen Examen geschrieben (die
dritte ist diese Woche noch dran). Das kommt zwar nicht ins Zeugnis, aber Don
Roger meinte es wäre gut, damit die Lehrer wenigstens sehen, was bzw. dass die
Schüler lernen und der Englisch-Unterricht Sinn macht. Am Ablauf muss ich noch
ein bisschen feilen, das war nicht so ganz perfekt, aber letztendlich sind die
Resultate bei den meisten zufriedenstellendJ.
Gestern bin ich mit Reina(Inas taubstumme Schülerin) nach
Sucre gefahren und eigentlich lief alles gut, bis wir an die „Tranca“, die
Mautstelle eine halbe Stunde außerhalb von Sucre, kamen. Dort war leider kein
Weiterkommen mehr, denn dieses Wochenende ist in Sucre Autorennen und dort
wurde die Hauptstraße überquert. Also sind wir alle ausgestiegen, haben eineinhalb
Stunden das (ziemlich langweilige) Geschehen verfolgt und gewartet, bis es um
fünf weiter ging. Ich hab erst ziemlich die Krise gekriegt, weil ich darauf
nicht vorbereitet und dann auch ziemlich genervt davon war, aber letztendlich
war es dann gar nicht so tragisch und wir sind – zwar mit zwei Stunden
Verspätung – heil in Sucre angekommen.
Gleich wollen wir auf dem Mirador frühstücken gehen und
heute Abend geht’s mit der Flota zurück nach Alcalá. So zumindest der Plan.