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Liebe Besucher,
dieser Blog soll mir in den nächsten 12 Monaten - und vielleicht auch darüber hinaus - als Plattform dienen, um euch über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Bolivien zu berichten. Schnuppert doch einfach mal rein.Viel Spaß beim Lesen!

Dienstag, 12. August 2014

Rückmeldung nach einem Jahr

Hallo alle zusammen,

nach einem Jahr Funkstille, hört ihr jetzt doch nochmal was von mir. Denn: In gut 2 Wochen ist es soweit und es heißt wieder „Bolivien, ich komme!“. Gemeinsam mit einer Freundin werde ich die restliche Zeit meiner Semesterferien nutzen, um lieb gewonnene Freunde am anderen Ende der Welt zu besuchen und noch ein bisschen mehr von diesem Land, das für mich zur zweiten Heimat geworden war, kennenzulernen.

Von einigen meiner Leser habe ich inzwischen mitbekommen, dass ihnen damals gar nicht richtig klar war, dass ich schon wieder zurück in Deutschland war. Und ehrlich gesagt, musste auch ich bei einem Blick zurück in meinen Blogeintrag vor einem Jahr feststellen, dass es ein sehr abruptes Ende war. Eigentlich hatte ich vor, mich nach meiner Ankunft in Deutschland nochmal zu melden, aber die ersten Tage war ich noch ganz beschäftigt damit mich wieder einzuleben, Familie und Freunde zu besuchen und das Rückkehrer-Seminar hinter mich zu bringen J… Und irgendwie ist es dann wohl in Vergessenheit geraten. Deshalb bekommt ihr jetzt noch einen kurzen Rückblick:

Die ersten Tage wieder hier in Deutschland waren echt ziemlich seltsam. Einerseits wirkte alles total irreal, andererseits war auch alles total normal und es lief alles eigentlich so wie immer – als hätte es mein Bolivien-Jahr nicht gegeben. Aber mit der Zeit hat sich das alles dann wieder etwas ausgeglichen…

Eine Woche nach unserer Rückkehr fand dann auch schon das Abschlussseminar in Wiesbaden statt, wo wir auch die Freiwilligen, die in anderen Ländern waren, getroffen haben. Damals fand ich die zeitlich dichte Aufeinanderfolge noch nicht unbedingt negativ, da ich auch froh war, das Kapitel nun (zumindest offiziell) abzuschließen und anschließend Zeit für die Wohnungssuche und die restliche Organisation meines Studiums zu haben. Schon während des Seminars wurde dann jedoch deutlich, dass wir „Bolivianer“ noch alle so in der Eingewöhnungsphase steckten, dass wir noch gar keine Zeit hatten unser Jahr in seiner Gesamtheit zu reflektieren. Auch dadurch kam es wohl, dass die meisten Diskussionen in Themen mündeten, die wir bereits in Bolivien – teils in Kleingruppen, teils mit allen – zur Genüge durchgekaut hatten, was ich persönlich ziemlich anstrengend fand. Ansonsten war das Seminar leider auch von keinerlei erzählenswerten Ereignissen  geprägt, außer, dass die „hora boliviana“ plötzlich nicht mehr existierte und man Pantomime machen musste, wenn man nicht pünktlich war. Insgesamt hätte man aus dem Seminar sicher einen schöneren Abschluss unseres Auslandsjahres machen können, als es  so für mich war.

Im Anschluss daran, ging es dann (wie schon gesagt) an die Wohnungssuche. Da ich schon so spät dran war, wurde das zunächst eine ziemlich aufregende und nervenaufreibende Angelegenheit, eigentlich ist dann aber doch alles schnell und problemlos über die Bühne gegangen. Und auch alles andere, hat noch super geklappt, sodass ich pünktlich im Oktober mein Studium beginnen und mich schnell einleben konnte.

Inzwischen habe ich schon 2 Semester Grundschullehramt hinter mir und ich muss sagen, es gefällt mir wirklich! Zwar sind die Jobaussichten im Moment nicht die besten und auch sonst gibt es sicherlich den ein oder anderen Punkt, über den sich streiten lässt, aber eine Sache, die mich Bolivien ganz sicher gelehrt hat, ist, dass es ganz gut ist manchmal etwas gelassener an die Dinge ranzugehen und sich nicht nur über materielle Dinge den Kopf zu zerbrechen, sondern viel besser, nach dem zugehen, was einem selbst Spaß macht und womit man sich wohlfühlt.

Ihr merkt schon, die bolivianischen Werte sind noch nicht ganz verloren gegangen und ich hoffe, dass das auch noch eine Weile so bleibt. Den September werde ich dazu nutzen, sie ein bisschen upzudaten, der Stress kommt in Deutschland dann wieder ganz von alleine.
Erstmal freue ich mich aber auf 4 Wochen Bolivien, inklusive dem Fest zur „Virgen de Guadalupe“ in Sucre. Wer sich daran nicht mehr erinnert, kann ja nochmal auf meinem Blog nachlesen. Wir wollen natürlich auch in unseren Dörfern vorbeischauen und sind sehr gespannt, auf die Eindrücke, die wir mit einem Jahr Abstand mitnehmen werden. Mit der genauen Planung einer Reiseroute haben wir uns aber absichtlich noch zurückgehalten. Schließlich geht es um Bolivien, wer kann da schon heute sagen, was morgen sein wird… Mit unseren Ideen im Kopf und diesmal möglichst wenig Gepäck werden wir uns in ein weiteres Abenteuer stürzen. Und hoffen auf eine tolle Zeit!

Meinen Laptop werde ich wohl eher nicht mitnehmen, aber vielleicht schaff ich es trotzdem, mich von unterwegs mal zu melden und ein bisschen von meinen Eindrücken zu berichten. Ansonsten dann, wenn ich wieder im Lande bin.

Ich hoffe euch geht’s allen gut. Genießt noch den restlichen Sommer!

Hasta pronto,

Johanna