Anfangs war ich nicht ganz sicher ob sich die Fahrt gelohnt
hat, weil wir uns alle ja erst ein paar Tage zuvor getrennt hatten. Aber
letztendlich war es doch schön die anderen wiederzusehen und wir haben zwei
schöne Tage miteinander verbracht. Wir konnten uns schon ein bisschen über die
ersten Eindrücke unserer Einsatzorte und –stellen austauschen und wir
Alcalá-Leute konnten uns El Villar anschauen. Am Samstagmittag haben wir uns zu
sechst auf den Weg zu einer der Außenschulen gemacht. Die Strecke war wirklich
wunderschön, wenn auch ziemlich anstrengend, weil die Aussicht einfach grandios
war. Nach etwa der Hälfte der Strecke bin ich mit zwei anderen Mädels zurückgelaufen,
weil die Sonne gnadenlos geprasselt hat und es sich bis zur Außenstelle
bestimmt noch ziemlich gezogen hätte. Als wir wieder im Hostel angekommen sind,
haben wir noch eine nette Spielerunde gestartet und nach dem Abendessen sind
wir alle wieder ziemlich bald schlafen gegangen.
Dafür sind wir dann nach dem Frühstück am Sonntagmorgen mit
einigen aufgebrochen. Einen ziemlich steilen Trampelpfad ging es hoch zur
Antenne und bei dem schnellen Aufstieg hat man dann doch gemerkt, dass die Luft
dünner wurde und ich war zwischendurch ganz schön außer Atem. Oben angekommen
hatten wir aber wieder eine atemberaubende Aussicht, sodass sich der Aufstieg
auf jeden Fall gelohnt hat. Nachdem wir einige Zeit oben mit Foto-Shooting
verbracht haben, sind wir wieder zurück ins Tal gewandert – diesmal über die
Straße, die außen rum um den Berg führt. Bereits gegen elf Uhr waren wir von
unserer Tour zurück, sodass noch genügend Zeit bis zum Mittagessen blieb und
wir alle noch etwas lesen und entspannen konnten.
Um 14 Uhr sollte dann unsere Flota zurück fahren, doch als
wir pünktlich am Bus ankamen, dauerte es erst noch eine Weile bis irgendetwas
passierte. Schließlich hieß es, dass heute der „Tag der Wanderer“ sei und dass
wir deshalb erst noch die Polizei fragen müssten, ob die Strecke nach Alcalá
freigegeben sei. Wir sind also bis zur Plaza von El Villar gefahren und dort
war dann ziemlich offensichtlich, dass es so schnell nicht weitergehen würde:
Vor der Ausfahrtsstraße stand ein LKW quer, sodass niemand raus oder rein kam.
Der Fahrer meinte dann, dass es voraussichtlich erst um sechs weitergehen
würde, aber vielleicht auch schon früher, deshalb sollte man bei der Flota
bleiben. Da wir nicht mehrere Stunden dort warten wollten, haben wir uns
dennoch auf den Weg zu einer Tienda gemacht, um Kekse und etwas Obst zu kaufen.
Anschließend sind wir nochmal beim Hostel vorbeigegangen und haben uns mit
einer Runde Kniffel die Zeit vertrieben. Plötzlich ertönte eine Hupe und wir
haben uns schnell auf den Weg zum Bus gemacht. Obwohl es wohl „falscher Alarm“
war, wurde dann relativ schnell der Weg frei und um kurz nach vier sind wir
endlich nach Alcalá aufgebrochen.
Obwohl uns diese Verzögerung, und vor allem die Tatsache,
dass alles ja eigentlich schon im Vorhinein bekannt war und trotzdem nichts
anders geregelt wurde, ziemlich genervt hat, hat es uns auch die bolivianische
Kultur und Lebensweise näher gebracht. Letztendlich hatten wir ja keinen
dringenden Termin und wir sind schließlich doch noch an unserem Ziel angekommen,
sodass es eigentlich kein Problem war.
Eine interessante Erfahrung während des Wochenendes war
auch, dass wir uns alle schon ziemlich in unserem neuen Zuhause eingelebt
haben. Obwohl wir ja erst drei Tage in Alcalá verbracht haben und El Villar
eigentlich auch echt schön ist, haben wir alle gesagt, dass wir uns in Alcalá
wohler fühlen und zumindest ich war auch froh als wir wieder hier waren.
PS: Im Moment passiert hier immer noch so viel Neues, dass
meine Blog-Einträge ziemlich lange werden, weil mir so viel einfällt. Wenn’s
euch zu viel wird oder die Anhänge z.B. auch eure Posteingänge sprengen etc.
könnt ihr euch immer gerne bei mir melden und Rückmeldung geben.
Liebe Grüße
Johanna
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