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dieser Blog soll mir in den nächsten 12 Monaten - und vielleicht auch darüber hinaus - als Plattform dienen, um euch über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Bolivien zu berichten. Schnuppert doch einfach mal rein.Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 12. Oktober 2012

Ungewohnte Abläufe werden zum Alltag


(Eintrag vom 30. September 2012)


Es ist wieder Zeit zu berichten, was die letzten zwei Wochen so passiert ist. Insgesamt merke ich, dass ich mich ziemlich eingelebt habe und die Tagesabläufe zur Normalität werden. So gibt es gar nicht so viel Neues zu erzählen, aber mal überlegen…

Die Woche ist dann ziemlich normal verlaufen – so normal sie eben in Bolivien verlaufen kann, denn am Mittwochabend hat ja bereits die Geburtstagsfeier des Ortes Alcalá begonnen. Darüber habe ich ja schon ein bisschen berichtet.

Am Freitag, war dann auch noch el  „Día de los Estudiantes“, der Tag der Schüler. An diesem besonderen Tag waren die Schüler zwar in der Schule, es fand jedoch kein Unterricht statt, sondern es war alles auf Party abgestimmt. Zuerst gab es in jeder Klasse eine riesige Sahnetorte und die Schüler wurden zusätzlich noch mit Süßigkeiten beschenkt und anschließend gab es Programm auf dem Schulhof. Die Lehrer hatten Tänze vorbereitet und zwischendurch gab es immer wieder Spiele für die Schüler (wie Wettessen mit Süßigkeiten(!!!), aber auch Eierlaufen mit Wasserbomben).





Im Kindergarten war dieser Tag bereits am Mittwoch gefeiert worden, denn am Freitag waren auch sie beim Schulprogramm dabei. Dort gab es zur Feier des Tages ein richtiges Mittagsmahl mit Hühnchenfleisch (was sonst eher selten ist), Kartoffeln und Reis. Und anschließend gab es dann noch ein Glas Cola. Über das Fleisch haben sich zwar alle gefreut, aber eigentlich war es total übertrieben, weil es für die Kleinen eine viel zu große Portion war.
Insgesamt ist hier der Umgang mit Süßigkeiten ganz anders. Die meisten Kinder haben im Kindergarten immer nur was Süßes dabei und in der Schule kann man auch hauptsächlich Popcorn und Eis kaufen. Aber vor allem am Tag der Schüler fand ich es in der Escuela echt ziemlich krass, dass die Schüler noch so viel Süßkram geschenkt bekommen, anstatt vielleicht ein paar nützliche Sachen oder Obst etc..


Die letzte Woche war dann eigentlich echt schon totaler Alltag und es war zum ersten Mal von Montag bis Freitag durchgehend Unterricht. So habe ich dann auch zum ersten Mal freitags in der Escuela richtigen Unterricht miterlebt. Das war ziemlich anders als in meiner Montags-Klasse, weil die Schüler mich gleich zum Mitschreiben aufgefordert haben und dadurch meine Rolle ganz anders ist, aber trotzdem hat es ziemlich Spaß gemacht. Die Lehrerin hatte auf mich bis jetzt immer einen ziemlich chaotischen und nicht durchsetzungsunfähigen Eindruck gemacht, aber als ich sie jetzt wirklich im Unterricht erlebt habe, war es eigentlich ok.

Meine Freitags-Klasse am "Día de los Estudiantes" (es fehlen ein paar Schüler)
Dieses Wochenende war ich hier alleine mit Ina, weil alle anderen ausgeflogen waren. Da wir jetzt ja eh ab Oktober selbst kochen dürfen, haben wir das Wochenende schon gleich damit angefangen und haben uns auch sonst ziemlich gemütliche, aber nicht „zu faule“ Tage gemacht.
Am Samstagmittag sind wir zum Hof von Carlos und Reina, zwei taubstummen Jugendlichen, die in der Nähe von Alcalá wohnen, gelaufen. Inas Aufgabe besteht darin sich mehrmals die Woche mit ihnen zu treffen, um mit ihnen zu lernen, aber auch um sie mehr in das soziale Leben einzubinden. Am Freitag hatte Carlos seinen 15. Geburtstag und der wird hier in Bolivien ziemlich groß gefeiert. 



Dazu haben wir die beiden zu einem Kaffeetrinken bei uns in der Küche eingeladen und am Samstag wollten wir dann nochmal zum Hof kommen, weil auch noch eine Schwester aus Sucre zu Besuch war. Als wir dort ankamen, war allerdings niemand zuhause und so sind wir unverrichteter Dinge wieder gegangen und haben nur unseren Kuchen dort gelassen.

Heute, am Sonntag, haben wir ziemlich fleißig im Garten gearbeitet. Dieser gehört zum Hostel und heute Morgen haben wir uns von unserem Hostelvater einen Bereich zeigen lassen, in dem wir Gemüse anpflanzen dürfen. Dieses Stück mussten wir allerdings erst mal frei räumen und umgraben und so haben wir heute gut drei Stunden dort verbracht. Zwar sind wir noch nicht ganz fertig, aber wir sind doch ein gutes Stück vorwärts gekommen, wie wir finden.

Voher...

...und nachher.







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